Ford will seine modellbezogenen Aktivitäten in punkto Verbrauchssenkung ausbauen. Dem bisherigen
Marketingbegriff ECOnetic wird im Zuge dessen "ECOnetic Technologies" übergeordnet und zur Seite
gestellt. Ein (fast schon) peinliches me-too-Konzept.
2006 begann Volkswagen, seine auf besondere Sparsamkeit getrimmten Modelle BlueMotion zu nennen - ein
reines Marketing-Wort, das heute wohl das bekannteste seiner Art ist. Später wurde die Dachmarke Blue
Motion Technologies eingeführt und mit ihr auch BMT-Modelle, die ebenfalls sparsamer als regulär, aber
nicht so konsequent sparsam sind wie die reinen BlueMotion-Versionen.
ECOnetic heißt das BlueMotion-Pendant bei Ford, das seit 2007 verwendet wird. Zum Genfer Salon hat der
Kölner Autobauer nun das Programm Ford ECOnetic Technologies (FET) eingeführt - und die Namensgleichheit
und exakt gleiche Positionierung als Dachmarke und Begriff für die zweite Liga der Sparmodelle scheint
den Marketing-Mannen nicht einmal peinlich zu sein.
FET soll sukzessive eingeführt werden. Unter diesem Begriff sollen die neuen EcoBoost-Motoren ebenso
subsumiert werden wie die überarbeiteten Diesel-Aggregate mit dem nach wie vor verwendeten kryptischen
Namen "Duratorq", ferner das Doppelkupplungsgetriebe "PowerShift". Außerdem nennt Ford Techniken wie das
Start-Stopp-System, die Bremsenergie-Rückgewinnung, die elektrische Servolenkung und selbst die
Schaltempfehlungsanzeige als Beispiele für FET.
Neu angekündigt sind ein variabler Kühlerlufteinlass ("Active Grille Shutter"), der nach BMW-Vorbild
Lufteinlässe bei höheren Geschwindigkeiten elektrisch schließt, um die Aerodynamik zu verbessern, und
schließlich ein "ECO Mode" genannte Erweiterung des Bordcomputers, die offenbar im Audi-Stil "Hilfestellungen
für eine möglichst verbrauchsarme Fahrweise unter realen Bedingungen" geben soll.
Ob Pkw, die eines der genannten Merkmale aufweisen, dann sämtlich mit einem FET-Schriftzug versehen werden,
ist noch nicht klar. Die tatsächlichen Sparmeister werden weiterhin schlicht "ECOnetic" heißen. Insoweit
gehört etwa der entsprechende Focus mit 3,8 Litern Norm-Verbrauch zu den besten Modellen seiner Klasse.