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Gruppenbild mit Grundstein: |
Porsche |
Ausbau des Porsche-Werks Leipzig |
Porsche hat am Dienstag in einem Festakt den Grundstein für die Erweiterung des Werks Leipzig gelegt. Der bereits zweite
Ausbau dient der künftigen Fertigung des "Cajun" – und ist verbunden mit einem Kurswechsel in Sachen Subventionen.
Gemeinsam mit einer Vielzahl von Gästen aus Politik und Wirtschaft legten die Vorsitzenden von Aufsichtsrat und Vorstand,
Dr. Wolfgang Porsche und Matthias Müller, den Grundstein für die zweite Erweiterung des Leipziger Werkes.
Porsche investiert nach den Worten von Müller 500 Millionen Euro in die Werksvergrößerung. Dies sei ein bedeutender
Beitrag zum wirtschaftlichen Ausbau der Region. Für die Produktion der künftigen fünften Baureihe, des kleineren SUVs
mit dem Arbeitstitel und mutmaßlich späterem Modellnamen "Cajun" (Cayenne junior) sollen mehr als 1.000 neue
Arbeitsplätze geschaffen werden. Wurden Cayenne und Panamera in Leipzig bisher nur endmontiert - die Karossen werden
aus Bratislava bzw. Hannover angeliefert -, wird der Standort jetzt auf einem 17 Hektar großen Produktionsgelände zu einem
vollwertigen Werk mit Karosseriebau und Lackiererei erweitert.
Dies sei für seine Mannschaft und ihn selbst eine enorme Motivation, erklärte Siegfried Bülow, Chef der Porsche
Leipzig GmbH, und nannte als Herausforderung den strengen Zeitplan, in dem die Werkserweiterung erfolgt. Die Produktion
des Cajun soll bereits Ende 2013 starten.
Das sächsische Porsche-Werk produziert seit der Eröffnung im Jahr 2002 den Cayenne. Mit der damaligen Entscheidung für Leipzig
habe Porsche den Industriestandort "wachgeküsst", sagte Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung. Zehn Jahre und mehr
als 420.000 Porsche "Made in Leipzig" später werde dieser nun endgültig erwachsen. Der Sportwagenbauer hatte 2009 für die
Panamera-Montage eine erste Erweiterung vorgenommen. Bis heute investierte Porsche eigenen Angaben zufolge rund 280 Millionen
Euro in Leipzig.
Kurswechsel in Sachen Subventionen
Hatte das Unternehmen bisher auf öffentliche Subventionen verzichtet, gilt dies jetzt nicht mehr. "Wir werden für die
Werkserweiterung Fördermittel beantragen", sagte Müller der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung". Man sei
im Wettbewerb mit anderen Unternehmen, die Fördermittel nutzten, hieß es, und müsse auf die Kosten achten. Über die
Höhe gab es keine Angaben; die Zeitung nannte acht Prozent als Größenordnung, das wären 40 Millionen Euro.
Bisher hatte Porsche auf Subventionen verzichtet, was auf den ehemaligen Vorstandschef Wendelin Wiedeking zurückging,
der solche Hilfen für Porsche stets ablehnte, etwa mit dem Hinweis, "Luxus und Subventionen passen nicht zusammen".